Was ist Moringa?
Moringa oleifera ist die botanische Bezeichnung für einen extrem schnellwüchsigen Baum aus der Familie der Bennussgewächse (Moringaceae). Er wächst vor allem in Südostasien und Afrika.
Pflanzenteile des Moringabaumes werden seit Jahrtausenden als Nahrungs- und Heilmittel verwendet. Der hohe Gehalt an Nährstoffen und eine nachgewiesene antioxidative und entzündungshemmende Wirkung machen Moringa in Asien, Lateinamerika und Afrika zu einem wichtigen Teil der Ernährung sowie der naturheilkundlichen Behandlung von Krankheiten.

Wirkung von Moringa
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist Moringa aufgrund seines hohen Gehalts an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen eine sehr gute Nährstoffquelle.
Die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung einzelner Bestandteile des Moringabaumes gilt heute als weitgehend nachgewiesen, wenn auch die exakten Wirkmechanismen noch nicht ausreichend erforscht sind. Fest steht aber, dass Moringa eine antiinflammatorische und antioxidative Wirkung hat.
Für zahlreiche der sonst noch versprochenen Wirkungen aus der traditionellen Medizin fehlen derzeit allerdings noch die wissenschaftlichen Belege. Der Genuss in üblichen Mengen als Nahrungsmittel gilt aber als unbedenklich, da die Pflanze und die meisten ihrer Bestandteile grundsätzlich als ungiftig eingestuft werden.
Die Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel oder für Heilzwecke in Form von Tees, Ölen, Kapseln und als Pulver ist heute vor allem bei Mangelernährung, zur Hemmung entzündlicher Prozesse und als Antioxidans üblich. Menschen, die sich vegan ernähren oder viel Sport betreiben, profitieren von der schnellen und einfachen Verfügbarkeit der enthaltenen Nährstoffe, wenn sie Zubereitungen aus Moringa-Bestandteilen zu sich nehmen.
Wertvolle Aminosäuren
Betrachtet man die Inhaltsstoffe von Moringa etwas genauer, sticht vor allem der hohe Anteil an Aminosäuren hervor. Im menschlichen Organismus werden diese benötigt, um daraus Proteine herzustellen. Einige Aminosäuren sind für den Menschen essenziell – das bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann.
Das günstige Aminosäureprofil ist auch ein Grund, warum Moringa bei Sportlern so beliebt ist – es bietet einen schnell verfügbaren Energie- und Proteinnachschub.
Der gesamte Proteinanteil in den Schoten des Moringabaumes beträgt etwa 2,1g pro 100g, in den Blättern etwa 9,4g je 100g. Die untenstehenden Angaben beziehen sich auf den Anteil essenzieller Aminosäuren je 100g frischer Blätter. In Europa sind Moringablätter jedoch fast ausschließlich in getrockneter Form erhältlich. Dabei ist zu beachten, dass der Anteil an Aminosäuren in diesen Produkten beträchtlich variieren kann.
Durchschnittlicher Aminosäuregehalt von frischen Moringa Blättern:
- Histidin 149,8mg
- Isoleucin 299,6mg
- Leucin 492,2mg
- Lysin 342,4mg
- Methionin und Cystein 117,7mg
- Phenylalanin und Tyrosin 310,3mg
- Threonin 117,7mg
- Tryptophan 107mg
- Valin 374,5mg
Reich an Antioxidantien und Vitaminen
Die nachgewiesene antioxidative Wirkung von Moringa ist einer der weiteren Gründe, wieso die Pflanze vor allem in der Naturheilkunde so große Bedeutung besitzt. Antioxidantien sind Substanzen, die in der Lage sind, im Körper sogenannte „freie Radikale“ – also Stoffe, die durch ihre hohe Reaktionsfähigkeit mit Sauerstoff Zellschäden verursachen – zu neutralisieren.
Zu den Antioxidantien zählen verschiedenen Wirkstoffe, welche den Organismus vor oxidativem Stress bewahren. Oft handelt es sich dabei um Vitamine, Spurenelemente oder sekundäre Pflanzenstoffe.
Antioxidantien, die in den verschiedenen Bestandteilen des Moringa oleifera vorkommen, sind unter anderem Ascorbinsäure (Vitamin C), Riboflavin (Vitamin B2) und Niacin (Vitamin B3).
Durchschnittliche Inhaltsstoffe pro 100g Blätter/Schoten:
- Vitamin C 51,7mg/141mg
- Vitamin B2 0,66mg/0,074mg
- Vitamin B3 2,22mg/0,62mg
Weiters enthält Moringa noch die Vitamine B1 und B6, sowie Folsäure und Vitamin A.
Moringa als Unterstützung während einer Diät
Eine stark eingeschränkte Nahrungsaufnahme und/oder das Einhalten einer sehr einseitigen Diät mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion kann auch zu einigen unerwünschten Effekten führen. Dazu gehört vor allem ein Mangel an wichtigen Nährstoffen als Folge der reduzierten Nahrungsaufnahme.
Extrakte und Pulver aus Bestandteilen des Moringa Baumes zeigen ein sehr günstiges Nährstoffprofil auf. Sie werden aus diesem Grund auch zur Behebung von Mangelernährungszuständen eingesetzt. Die Vielfalt an biologisch aktiven Substanzen in Moringa kann eine einseitige oder unzureichende Ernährung aber nicht komplett ausgleichen. Entsprechende Produkte oder Zubereitungen aus Moringa sollten daher nur als Ergänzung zu einer möglichst ausgewogenen Ernährung in Betracht gezogen werden.

Dosierung
Die angegebene Dosierung der Nahrungsergänzungs-Präparate sollten genau eingehalten werden. Es gibt Hinweise darauf, dass eine zu hohe Zufuhr zu gentoxischen (das Erbgut schädigenden) Wirkungen führen kann.
Für Nahrungsergänzungsmittel, die in der Europäischen Union vertrieben werden, sind exakte Mengenangaben der Inhaltsstoffe des Produktes gesetzlich vorgeschrieben. Die am jeweiligen Produkt angegebene maximale Tagesdosis sollte nicht überschritten werden.
In Studien, die bisher an Menschen durchgeführt wurden, wurden entweder 500mg des Blattextraktes oder 3mg Samen verwendet. Bei diesen Dosierungen stellten sich keine negativen Effekte ein.
Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Moringa oleifera wurden am Menschen noch nicht ausreichend untersucht. Bei Einnahme der empfohlenen Mengen sind jedoch keine unerwünschten Wirkungen bekannt.
Toxische Effekte zeigten sich im Tierversuch erst bei der Einnahme einer drei- bis viermal höheren Zufuhr als die der empfohlenen Höchstdosis.
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