Hallo, ihr Lieben 🙂
Ich melde mich nach längerer Abwesenheit wieder zurück und will euch über meine neuesten Erfahrungen berichten.
Einige werden bemerkt haben, dass ich etwas an Gewicht verloren habe und ich werde nun auch immer öfter mit den Fragen konfrontiert, wann denn mein erster Wettkampf ist und wie meine Diät denn so läuft…?
Ich möchte hier nun deutlich klarstellen, dass ich dieses Jahr keinen Bodybuilding-Wettkampf bestreiten werde und auch nicht auf Diät bin. Die Veränderungen in meinem Körper habe ich einer Ernährungsumstellung zu verdanken und um diese soll es im heutigen Blog auch gehen 🙂
Wieso und weshalb ich dieses Jahr nicht zu Wettkämpfen antrete ist dann ein anderes Thema (vielleicht ja für den nächsten Eintrag).
Nun erst mal zu ein paar Fakten:
- Ich ernähre mich seit Mai 2016 offiziell vegan.
- Meine letzte Wettkampf-Vorbereitung war NICHT vegan und hat bei mir, anschließend an die Saison, formtechnisch zu einer mittleren Katastrophe geführt, da ich a) Fleisch gegessen habe, obwohl ich es nicht wollte und b) mein Diät-Plan Low Carb war – was bei mir ein absolutes NoGo ist, da ich das nie und nimmer über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten könnte.
- Ich bin trotzdem froh diese Diät gemacht zu haben, denn ich habe viel daraus gelernt und vor allem mich selbst besser kennengelernt (außerdem scheine ich manche Fehler einfach öfter machen zu müssen 😉 )
- Ich möchte auch betonen, dass ich meinem Vorbereiter hier keine Schuld an den nachfolgend aufgetretenen Problemen geben möchte, denn ich habe mich selbst dafür entschieden. Ich bin selbst dafür verantwortlich was ich tue. Niemand hat mich gezwungen diese Diät zu machen. Er hat sein Bestes gegeben, mich auf meinen Klassensprung vorzubereiten und ich bin ihm für die Betreuung während dieser Zeit weiterhin sehr dankbar und wir sind auch nach wie vor Freunde.
Das kam danach:

Da ich nach den Bewerben 2016 in eine tiefe Depression verfallen bin und eine Low Carb Ernährung für mich absolut nicht länger durchzuhalten war, hatte ich natürlich einen massiven Rebound – oder auch Jo-Jo-Effekt genannt. Der war von mir in dieser Situation allerdings ganz bewusst herbeigeführt. Denn ich wollte die restriktiven Gedanken aus meinem Kopf bekommen. Ich war in meiner Jugendzeit magersüchtig und hatte große Angst wieder in dieses tiefe Loch zu fallen. Mein Mann (damals noch Verlobter) hat in diesem Moment auch instinktiv richtig gehandelt und ist gleich mal mit mir in Urlaub geflogen, damit ich in eine andere Umgebung kommen und endlich abschalten konnte.
WAS LERNEN WIR DARAUS?
Mache mit deiner Ernährung nichts was du nicht auf Dauer durchführen möchtest.
Also kam ich Mitte Mai 2016 wieder zu meiner veganen Ernährungsweise zurück. ABER nur weil ein Lebensmittel vegan ist, macht es das nicht zwingend gesund und eine vegane Ernährung muss auch nicht zwangsweise bedeuten, dass man automatisch schlank wird.
So war ich ein paar Monate eine sogenannte „Junkfood-Veganerin“ oder auch gerne Pudding-Veganerin genannt ^^ das bedeutet, dass ich mich zwar vegan ernährt habe, aber eben trotzdem einen Haufen ungesundes Zeug gefuttert habe. Es gibt nämlich ALLES was es nicht-vegan gibt auch in einer veganen Version – also blieben keine Wünsche offen… ❤ und meine Versuche mit IIFYM und anderen Methoden abzunehmen blieben von wenig Erfolg gekrönt und ich war deshalb etwas frustriert.
Natürlich hat mich das sehr geärgert – schließlich wollte ich ja wieder schlank werden! Was also tun?
Einmal abgesehen von den üblichen Mythen über Veganismus (Proteindefizit, graue Haut, Schwäche, Soja-Überkonsum, etc.) wollte ich mich mit der Materie „vegane Ernährung“ genauer beschäftigen. Also habe ich angefangen Bücher, Artikel, Studien und Blogs zu lesen, habe Webinare anerkannter, veganer Ärzte und Wissenschaftler besucht, Filme gesehen und mich mit langzeitigen VeganerInnen unterhalten. Was mich dann nach und nach auf den „richtigen Pfad“ gebracht hat.
Den Durchbruch erlebte ich allerdings um Weihnachten 2016 herum, als ich mich mit dem Thema „Food-Addiction“ also der Sucht nach Essen (vor allem industriell gefertigtem Essen) beschäftigte. Dieses Phänomen wird nur von wenigen Ärzten auch wirklich anerkannt, aber die Zahl (vor allem in den USA) ist steigend.
Meine Erkenntnis: Ich bin süchtig nach Junkfood. (darüber kommt sicher auch noch ein extra Blog)
Was macht man also, wenn man eine Sucht erkannt hat? Richtig. Man eliminiert die Substanzen die diese Sucht auslösen komplett aus dem Leben. Viele würden jetzt einwenden, dass das ja auch in Moderation ginge. ABER: Das ist die gleiche Prozedur wie bei Alkoholikern. Einem Alkohol-Süchtigen kann man auch nicht sagen: „Trink halt nur ein Glas und hör dann auf.“ oder Diät-Tipps wie: „Trink aus kleineren Gläsern.“ Würde absolut nichts bringen. So wie bei mir und meiner Sucht nach Junkfood. Das hat übrigens viel mit der individuellen Gehirn-Chemie, den Rezeptoren im Magen und der Hormonbalance zu tun (ich bin hochsensibel HSP). Dieses Phänomen tritt NICHT bei allen Menschen auf!!! Es gibt ja auch genügend Menschen die sich traditionell westlich ernähren und schlank sind obwohl sie Junkfood essen. Damit will ich sagen, dass das MEIN individuelles Problem ist – welches ich nun endlich erkannt habe – und ich damit niemanden anprangern will, das er/sie kein Junkfood mehr essen sollte. Klar, es ist nicht die gesündeste Nahrungsquelle, aber in Maßen konsumiert und bei ansonsten ausgewogener Ernährung und keinem ernsthaften Übergewicht, macht immer noch die Menge das Gift.
Und DAS ist also mein Geheimnis…!?
JA. DAS und Bewegung – also mein üblicher Sport den ich sowieso immer gemacht habe (auch also ich so fett war) und den ich auch immer so machen werde. Tut mir leid, wenn ich jetzt viele enttäuschen muss, dass ich keine spektakuläre Diät mache, die auf hohem Konsum von tierischem Eiweiß basiert *hehe* … ich bin schlicht und einfach am Weg der Besserung von meiner Junkfood-Sucht.
WAS SIND DIE VORTEILE SO ZU LEBEN?
Viele werden sich jetzt denken, dass ich damit ja meeeega eingeschränkt lebe. Oder nicht? Nein. Ganz im Gegenteil! Für mich ist die Erlösung von dieser Sucht und der Frage warum ich trotz des hohem Sport-Pensums einfach nicht abnehmen konnte wie eine Offenbarung!
Ich muss keine kcal mehr zählen. Kein Ernährungsplan. Kein Hungern! Riesige Portionen. So viel zu essen wie ich will (oder essen kann 😉 ) und das für mich vielleicht Wichtigste: KEIN LOW CARB!
WAS ESSE ICH?
Ich esse eigentlich alles was die Natur so hergibt. Obst, Gemüse, Getreide, Kartoffeln und anderes Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte, Mais, Salate, Beeren, Samen und Nüsse, etc.
WIE NIMMT MAN DAMIT AB?
Es geht schlicht und einfach um die alte Regel: kcal in vs. kcal out
Während die meisten tierischen und verarbeiteten Produkte eine hohe kcal-Dichte aufweisen, dabei aber arm an Mikronährstoffen, Ballaststoffen und Wasser sind, schaut es bei natürlichen Lebensmitteln genau andersrum aus. Sie enthalten sehr viel Wasser und Ballaststoffe, die ein hohes Volumen ergeben (Sättigung!) und sind reich an Mikronährstoffen, die den Körper mit allem versorgen was er für ein gesundes Leben braucht.
Ein weiterer Faktor ist … Trommelwirbel … die eigene körperliche Betätigung und vor allem die Bewegung im Alltag. Anstatt also das Auto oder den Bus zur Arbeit zu nehmen gehe ich jetzt zu Fuß hin (ergibt 2x 25min schnelles Gehen pro Tag), ich mache mein übliches Cardio morgens zum Aufwachen (30min bei gemütlichen 80Watt) oder auch gerne Yoga, um in den Tag zu starten. Und um einen zusätzlichen Schub beim Fettabbau zu bekommen habe ich Cardio nach meinem Krafttraining im Gym hinzugefügt (also 4-5x 30-60min am Crosstrainer). Welches ich aber nun mit fortschreitendem Gewichtsverlust immer weiter verringere.
Ich weiß, das klingt jetzt nach einer Menge Arbeit und JA, das ist es auch.
Aber ihr seht: Keine Zauberei. Keine spektakulären Abnehm-Tricks.
VEGAN – CLEAN – AKTIV ❤ that’s it. Und ich habe vor das weiterhin so zu machen. Es ist also ein Lifestyle und eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Keine Diät. Kein Wettkampf der ansteht.


Ich hoffe ich konnte damit einiges aufklären und euch klar machen, dass es eben keine Short-Cuts im Fitness gibt. Klar, für jeden funktioniert etwas anderes (und das muss man erst mal herausfinden), aber im Endeffekt zählt nur die eigene Arbeit.
Ich beantworte natürlich gerne alle eure Fragen zu diesem Thema 🙂 schreibt mir einfach ein Kommentar oder auch gerne per eMail an: katharina@teamfitnessglam.at
Macht’s gut und bis bald,
Eure Katharina ❤
wirklich toller Blogeintrag Katharina!
du schreibst du zählst keine kalorien, woher weißt du dann dass du im defizit bist?
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weil ich beständig abnehme ^^
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